Gastbeitrag | App-Opt-in
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In App-Monetarisierung trotz Apples iOS14 Privacy Features: So sichern App-Betreiber ihr Ad Revenue

Sind die goldenen Zeiten für App-Betreiber nun ein für alle mal vorbei? Schon lange gilt: Wer eine App betreibt und Daten zu Marketingzwecken sammeln möchte, braucht dafür die Einwilligung seiner Nutzer. Und als ob das nicht schon genug wäre, bringt nun ein neues Thema Unruhe ins App Business: Apples...
von Usercentrics
4. Mrz 2021
Gastbeitrag | App-Opt-in
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Sind die goldenen Zeiten für App-Betreiber nun ein für alle mal vorbei? Schon lange gilt: Wer eine App betreibt und Daten zu Marketingzwecken sammeln möchte, braucht dafür die Einwilligung seiner Nutzer. Und als ob das nicht schon genug wäre, bringt nun ein neues Thema Unruhe ins App Business: Apples neue Privacy Features beim Update auf iOS 14.5.

UPDATE

Das konkrete Datum für den Start der neuen Betriebssystemversionen (iOS 14.5/iPadOS 14.5) steht nun fest: Ab dem 26. April 2021 müssen alle Apps im App Store auf die Anforderungen von iOS 14.5 eingehen, heißt es im Developer Blog von Apple.

App-Betreiber sind nun gezwungen, ihre Nutzer aktiv um deren Einwilligung zur Verwendung bzw. Weitergabe der IDFA (Apples’ eigener Advertising ID, die “Identification for Advertisers”) zu bitten. Was in früheren Versionen per Werkseinstellung freigegeben war (und nur über das Einstellungsmenü verhindert werden konnte), kann dann nur noch über einen Opt-in aktiviert werden.

 

Der Nutzer muss also direkt gefragt werden, ob seine Aktivitäten mittels IDFA über Apps und Websites hinweg verfolgt werden dürfen, um dann zielgerichtet personenbezogene Werbung ausspielen zu können. Was das Datenschützer-Herz höher schlagen lässt, wird vielen Nutzern ein lästiges Übel sein – und stellt die App Branche vor ganz neue Herausforderungen. Aber warum eigentlich?

Lust, von Deiner App getrackt zu werden? Wohl kaum! 

 

Man stelle sich vor, ein Nutzer lädt eine neue App herunter und die erste Frage, die ihm über ein Pop-up noch vor dem Öffnen gestellt wird, ist: Möchtest Du von dieser App getrackt werden? “Na ganz bestimmt nicht”, wird er sich sich höchstwahrscheinlich denken und sich mit einem Klick gegen die Freigabe seiner persönlichen Daten (genauer gesagt gegen die Nutzung seiner IDFA) entscheiden. 

 

Was dieser Reflex – und der damit einhergehende Datenverlust – für das Geschäftsmodell eines Großteils der App-Branche bedeutet, ist klar. Auch klar ist: In Zukunft geht beim Thema “App Tracking zu Marketingzwecken” nichts mehr ohne die Einwilligung (engl. consent) des Nutzers. 

 

“Consent is the new gold” – heißt es so schön unter Online Marketers. Aber wie kann man diesen möglichst charmant einholen? Wie überzeugt man App-Anwender ihre Einwilligung zur Nutzung ihrer persönlichen Daten zu Marketingzwecken zu geben?

Tauschhandel eröffnet: Mehrwert, Service und Goodies gegen Consent

 

Ob Nutzer ihre Einwilligung geben oder nicht, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Nutzervertrauen und Gegenwert. Generell gilt: Je relevanter der Content oder Service, desto bereitwilliger geben Nutzer verständlicher Weise ihren Opt-in. Stellt sich also die Frage: Wie kann ich meinen Nutzern Mehrwert bieten? Und welches Image hat mein Unternehmen ganz generell in Bezug auf Datenschutz? Um Vertrauen aufzubauen, müssen App Provider ihren Nutzern zeigen, was genau sie im Tausch für ihre Daten bekommen.

 

Aber sind wir mal ehrlich: Selbst die gefragteste App vom vertrauenvollsten Anbieter wird aufgrund der neuen iOS14 Privacy Features mit deutlichen Umsatzeinbrüchen rechnen müssen. Erfahrungswerte gibt es hierzu bisher kaum, Optimisten gehen von einer Opt-in Rate im Bereich von 50-70% aus. Aber es gibt auch Stimmen, die Opt-in Raten von 10-20% für deutlich realistischer halten. In der Kategorie Gaming-Hyper Casual, in der der Nutzer den Entwickler hinter dem Spiel in der Regel nicht kennt, sind die Auswirkungen wahrscheinlich am größten: ein kürzlich von AppsFlyer veröffentlichter Bericht zeigt hier eine durchschnittliche Opt-in-Rate von nur 12%. 

 

Keine Aussichten, die die App-Entwickler jubeln lassen. Ein kleiner Trost: Bei dieser Herausforderung befindet man sich zumindest in guter Gesellschaft, denn das Thema betrifft die gesamte Branche. Wer App-Consent also möglichst geschickt einholt, erhöht nicht nur seine Opt-in Rate (und damit sein Ad Revenue), sondern verschafft sich zudem einen Wettbewerbsvorteil.

1. Legen Sie den Ablauf der Consent Abfrage selbst fest – und bereiten Sie Ihre Nutzer gezielt auf das ATT Pop-up vor


Bei der Consent-Abfrage haben “das Wann” und “das Wie” entscheidenden Einfluss auf Erfolg oder Ablehnung:

Wer mit der Tür in’s Haus fällt, bekommt in den seltensten Fällen was er will. Je behutsamer der Nutzer auf das, was kommt, vorbereitet wird, desto eher wird er seine Zustimmung zur Nutzung seiner Daten geben. Bevor das ATT Pop-up in der App erscheint, gilt es, Vertrauen aufzubauen und den Nutzern zu zeigen, welche Vorteile sie haben, wenn sie der Nutzung ihrer Daten zustimmen.

Wie das am besten geht? Erstellen Sie einen Pre-Prompt-Screen, um Ihren Nutzern zu erklären, warum deren Einwilligung für Sie als App-Betreiber wichtig ist, was sie im Gegenzug dafür bekommen (z. B. die Auslieferung personalisierter Werbung im Vergleich zu generischer Werbung oder ein kostenloses Spiel, etc.) und wie Sie ihre Daten verwenden.

Unser Tipp: Eine Consent Management Platform ist die ideale Lösung, um nicht nur ein ansprechendes und personalisiertes Pre-Prompt-Banner zu erstellen, sondern gleichzeitig auch alle notwendigen Voraussetzungen zu erfüllen, um z. B. DSGVO oder CCPA-konform zu sein. 

 

2. Zeigen Sie das ATT-Consent Banner als zweites

Die Nutzer sind nun bereits “vorgewarnt”, sie wissen was als nächstes kommt – der richtige Zeitpunkt um das ATT-Banner zu zeigen. Dieses kann übrigens – bis auf eine einzige Zeile zur Erklärung, warum getrackt werden soll – nicht selbst gestaltet oder verändert werden.

Zudem bietet es nur zwei Optionen: annehmen oder ablehnen.

 

Apple IDFA-Consent Banner

Apple IDFA-Consent Banner

 

 

 

3. Stellen Sie sicher, dass Ihre App datenschutzkonform arbeitet

 

Der Consent, den Apple im Rahmen seines App Tracking Transparency Frameworks  (ATT) nun einfordert, dient allein dazu, die Nutzereinwilligung in Bezug auf die IDFA abzufragen und ist per se nicht DSGVO-konform. Er ersetzt also keine Consent Management Platform (CMP).

Das bedeutet: Um gesetzeskonform zu agieren, muss zusätzlich zum ATT-Consent auch noch die generelle Einwilligung zur Datennutzung eingeholt werden. 


Das Problem: Der App-Anwender wird also noch bevor er die App überhaupt nutzen kann, bereits zwei Mal per Pop Up-Banner nach seinen Privatsphäre-Präferenzen gefragt. Was also tun, dass dieses Szenario nicht in Click-Fatigue und genervtem Opt-out endet?

Abhilfe hierfür schafft eine Consent Management Platform (CMP), die in der Lage ist, sowohl die Anforderungen von iOS als auch die rechtlichen Vorgaben nahtlos zu integrieren. Eine CMP hilft Ihnen dabei, weiterhin eine angenehme User Experience zu garantierten, Vertrauen in Ihre App bzw. Marke aufzubauen und Ihren Nutzern zu zeigen, warum es sich lohnt, der Nutzung ihrer Daten zuzustimmen. 

Fazit/ Ausblick

Das iOS App Tracking Transparency Framework (ATT) stellt die Mobile App-Branche vor eine ganz neue Herausforderung. Unternehmen werden von nun an gezielt daran arbeiten müssen, Vertrauen bei ihren Nutzern aufzubauen und klar zu kommunizieren, welchen Gegenwert Nutzer für die Verwendung ihrer Daten bekommen.

 

Der Mobilbranche steht also eine regelrechte Datenschutzrevolution bevor – vorangetrieben von Regulierungsbehörden und Nutzern, die von Unternehmen immer mehr Transparenz fordern. Ein aktueller Bericht von Deloitte besagt: 40 % der im letzten Jahr befragten Nutzer haben schon einmal eine App aufgrund von Datenschutzbedenken gelöscht.

 

Die Mobile App-Branche steht vor der Mammutaufgabe, Nutzern nicht nur mehr Transparenz, sondern gleichzeitig auch ein optimales Nutzererlebnis zu bieten und gleichzeitig ihren LTV zu erhalten. Und das alles bei voller Einhaltung der sich ständig ändernden Datenschutzbestimmungen, die derzeit in immer mehr Ländern weltweit in Kraft treten.  

 

Eine Consent Management Platform (CMP), die vollständig anpassbar ist, perfekt in die  User Journey integriert werden kann und in der Lage ist, volle Konformität mit allen Datenschutzbestimmungen zu gewährleisten, kann hier Abhilfe schaffen. 

Bei Usercentrics legen wir einen starken Fokus auf mobile Apps mit einer speziellen Lösung für App-Entwickler. 

Sie möchten mehr über Mobile App Consent Management erfahren und unsere In-App CMP-Lösung kennenlernen?

 

Alle weiteren Informationen finden Sie hier.

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